Dienstag, 6. Dezember 2016

Rollenspiel-Genres

Der Gedanke, Genres noch einmal systematisch aufzuführen kam mir bei einer Diskussion in der facebook Gruppe, welche Anfängersysteme man empfehlen könnte. ich wollte die erste Auswahl, welches Genre jemanden interessiert etwas systematischer aufführen, bevor man über das genaue Setting nach denkt, oder die Regeln.

Ich habe bei den Subgenres ein paar Sachen geändert, im Vergleich zu der klassische Literatur-Einteilung. Es gibt eigentlich keine »Klassische Fantasy« Gruppe. Alls subgenre sind eigentlich gleichberechtigt, nur Science Fiction wird manchmal als eigenes Genre geführt.
Aber für Spieler ist es einfacher, wenn sie erst mal entscheiden können, ob sie irgendetwas in Richtung High Fantasie spielen wollen.

Dark Fantasy habe ich ganz raus genommen. Bei vielen Rollenspiel-Systemen, die so genannt werden, handelt es sich in Wirklichkeit um High Fantasie. Eigentlich geht es bei Dark Fantasy nur um zeitgenössische Settings. Und haben auch viele Systeme Horrorelemente und es ist manchmal schwer eine Abgrenzung zu machen. Systeme wie Call of Cthulhu kann man auch unter Contemporary zusammenfassen.

Für die Bezeichnungen habe ich die englische Begriffe genommen. Was aber in der Literatur auch nichts unübliches ist. Der Schwerpunkt der fantastische Literatur lag und liegt immer noch im Englischen.

Science fiction kann man natürlich auch inhaltlich trennen, statt in Hard und Soft SF – also zum Beispiel Military, Libertarian, Social oder Space Western. Aber für mich sind diese beiden Systeme parallel, inzwischen gibt es viele Beispiele aus einer der inhaltlichen Beispiele die sowohl in Hard als auch Soft SF zugeordnet werden können. Und auf der anderen Seite bieten Rollenspiele auch eine viel breitere Möglichkeiten, verschiedene Szenarios zu spielen.


High Fantasy Fantasy, die als Setting fast immer eine eigenen Fantasiewelt hat. Häufig ist sie mittelalterlich geprägt. Magie spielt in vielen Bereich eine wichtige Rolle, auch für die Story. Die Welt ist oft episch, für die Geschichte steht die Quest, das Abenteuer oder die Reise im Mittelpunkt, häufig geht es um den Kampf zwischen Gut und Böse. Das bekannteste Literaturbeispiel ist der Herr der Ringe.

Sword & Sorcery Ein heroisches, magiearmes Setting. Im Mittelpunkt stehen nicht epische Abenteuer mit einem Helden, der häufig aus reinem Eigennutz handelt. Teil des Settings ist auch die Zivilisationskritik. Religionen spielen meist nur ein nebensächliche Rolle und es gibt keine direkt eingreifende Götter. Der Begriff ist von Michael Moorcock geprägt worden, bezieht sich aber auf viele Werke, die schon früher publiziert worden sind, vor allem in den Pulpheften des frühen Jahrhunderts. Der wichtigste Vertreter ist vermutlich Conan von Robert E. Howard und Fritz Leiber.

Hard Fantasy und teilweise Historic Fantasy Entweder eine fantastische Welt die auf einer historischen Periode basiert oder eine Alternativersion einer historischen Periode. Plausibilität und logische Nachvollziehbarkeit des Setting sind zentral. Es gibt vereinzelt Magie, aber dies ist ungewöhnlich und häufig in der Wirkung indirekt. Das klassische Heldenbild gibt es weniger, und meist ist der Held auch eher gebildet und fortschrittlich. Oft werden auch Sagen und legendäre Personen aufgegriffen. Wichtige Werke sind zum Beispiel der Neustrian Zyklus von Leslie Barringer, Avalon-Reihe von Marion Zimmer Bradley, die Mistborn von Brandon Sanderson.

Contemporary Klarer Realitätsbezug, aber gebrochen durch fantastische Elemente. Hiermit ist aber die Moderne gemeint und nicht nur zeitgenössische Settings. Elemente der realen Welt und Geschichte verschmilzt mit magischen und fantastischen Welten. Bekannte Werke: American Gods von Neil Gaiman, der Cthulhu-Mythos von H. P. Lovecraft (u.a.), Harry Potter von Joanne K. Rowling, …

Social Fantasy Komplexe Welten mit starken anthropologischen Schwerpunkt und häufig auch sozial- und gesellschaftskritische Themen in einem historischen basierten Setting und Utopien. Bekannte literarische Werke: Erdsee-Reihe von Ursula K. Le Guin.

Comic Fantasy Parodistischer oder ironischer Umgang mit Fantasymotiven, zum Beispiel die Scheibenwelt-Romane von Terry Pratchett.

Science Fantasy Ein Setting in dem Mystik, Magie, Fantasy- und Science Fiction Elemente miteinander verbunden sind. FarFuture wird teilweise auch als Dying Earth Subsubgenre bezeichnet. Aber gerade Hinblick auf Numenèra und und Clarks Aussage Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic finde ich den ersten Begriff passender.

Hard Science Fiction Hintergründe mit einem gut recharschierten und ausgearbeiteten technischen Hintergrund und Details. Ein häufiges Merkmal sind keine künstliche Schwerkraft (mit Ausnahme von Fliehkraft), keine oder nur sehr eingeschränkte FTL Reisen oder Kommunikation …

Soft Science Fiction Technische Errungenschaften sind nur Mittel für das Setting, wichtig sind kulturelle, gesellschaftliche und soziologische Themen.

Cyberpunk Setting in der nahe Zukunft, Menschen können cybernetisch verbessert werden, Computer und technische Geräte sind vernetzt, Interaktionen können in einer virtuellen Realität statt finden.

Alternate history Alternative Geschichte, spkulative Ereignisse aber auch Naturgesetze, Parallelwelten und -universen. Hierrunter habe ich auch Speculative fiction und Slipstreams zusammen gefasst. Spielen wie Torg oder Rifts würden hierzu gehören, obwohl das auch schon etwas grenzwertig zu sein.

Post-Apocalyptic Setting in einer Welt während oder nach einem zivilisationsauslöschenden Ereignis, in der Regel durch einen Atomkrieg, eine Seuche oder eine ähnliche Katastrophe. In der Regeln sind Resourcen eingeschränkt, Technologien werden nicht weiter entwickelt …

Die Grafik in hoher Auflösung (2400 x 1600 px); und für mehr Informationen:
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_genres#Fantasy
https://de.wikipedia.org/wiki/Fantasy#Subgenres

Dienstag, 22. November 2016

Rollenspiel Klassifikation

Ich habe einen kleinen Versuch gemacht, Rollenspiele weiter zu klassifizieren. Die Einteilung ist teilweise subjektiv – die Einteilung in cinematik und realistisch kommt aus den achtzigern und ist historisch begründet. Bei moderenern Systemen lässt sich dich nicht unbedingt so eindeutig zuordnen.

Auch das die würfellose Systeme extra aufgeführt sind, ist eher willkürlich. Aber auf der anderen Seite ist es einfaches und gutes Auswahlkriterium.

Einige Punkte schliessen sich fass komplett aus, wie Systeme die Berufe statt Klassen benutzen (Occupation) und Stufen.

Man kann natürlich noch weitere Kriterium einführen, wie zum Beispiel Hitpoints/Lebensenergie (usw.) vs. Wund-System.


Natürlich ist auch eine Sortierung nach Genres möglich, gibt es auch schon: List_of_role-playing_games_by_genre


Dienstag, 21. Juni 2016

Solo-Abenteuer & Twine

Twine oder ähnliche Programme können eine Autoren-Hilfe beim schreiben von pen & paper Soloabenteuer sein. Mit dem Programm kann überprüft werden, ob alle Abschnitte verknüpft sind, keine Doppelt-Bezeichnung vorhanden sind. Änderungen lassen sich später besser einarbeiten und Testruns leichter durchführen.

Eine weitere Überleg ist, wie weit man einen zweiten Vertriebsweg einschlägt, mit dem nötigen Knowhow die html-Ausgabe für kleine Textadventure-Apps benützt. Das Problem ist natürlich, wenn man das Regelsystem eines normalen Rollenspiel dazu nimmt, macht es nur bedingt Sinn, den Text auf einem Tablett zu haben – neben Würfeln, Sheets und Notizzettel. Und das komplette System in Script umzuwandeln eine große Herausforderung.

Aber mit einem Online-Version lassen sich neben den reinen Verkettungen auch Variablen benützen, wie EP, Gesinnung, Zeit …

Twine hat eine Korrekturfassung, die man recht direkt übernehmen kann, wenn man in die Printproduktion will. Ein Problem bei dem Programm ist, das Autoren einige Tags und Befehle lernen müssen. Es gibt keine wysiwyg Interface, und auch Textformate wie italic oder bold und auch die Links müssen mit Tags eingefügt werden. Aber es gibt sehr übersichtliche Tutorials auf Youtube, z.B. von Dan Cox.

Die Online-Variante unter Twine gibt es unter twinery.org/2/ und als Programm unter twinery.org